Pelikane, Flamingos und Wildpferde

Ohje, 4 1/2 Tage sind bereits seit meinem letzten Eintrag vergangen… Es tut mir leid, dass wir so lange nichts von uns hören ließen. Ich war abends einfach zu müde zum Schreiben, denn an jedem dieser Tage sind wir über 90 km gefahren. Somit kann ich eines vorweg sagen: Wir sind weit gekommen 🙂

Nachdem wir Narbonne am Montag verlassen haben, führte uns der Weg über Béziere bis kurz hinter Portiragnes zurück ans Mittelmeer. Gut die Hälfte der Strecke kämpften wir noch mit dem Wind. Danach gab’s Anschub von hinten! Zum gleichen Zeitpunkt stießen wir auf den Canal du Midi, der im 17. Jahrhundert erbaut wurde und Toulouse mit Sète verbindet und als wichtiger Transportweg diente. Teilweise verliefen mehrere Kanäle übereinander und kreuzten sich. Ein mittlerweile stillgelegtes berädertes Schiffshebewerk sahen wir ebenfalls sowie unzählige Schleusen. Heute schippern vorwiegend Oma und Opa mit ihren Bötchen darauf herum.

Auch wenn es am Kanal sehr hübsch war, waren wir doch froh diesen am Dienstag wieder verlassen zu können. Es wurde einfach irgendwann zu eintönig. Wir waren wieder am Mittelmeer und radelten kilometerlange Strände und Dünen entlang. Besonders schön war der Abschnitt von Agde bis Sète zwischen dem Mittelmeer und der Lagune „Étang de Thau“ und Sète als Stadt selbst. Hier gibt es eine lange Hafenmeile mit vielen Restaurants. Leider hatten wir kurz zuvor bereits gegessen, sonst hätten wir hier was probiert. Ein kleines Stückchen weiter sahen wir sogar wildlebende Flamingos! Neben den Pelikanen, die bereits am Tag zuvor über uns hinweg flogen, ein echt toller Anblick! In La-Grande-Motte schlugen wir dann unser Zelt auf.

Am Mittwoch entfernten wir uns wieder von der Küste und fuhren Richtung Rhône-Tal in das Camargue-Gebiet. Hier hoffte ich natürlich einen Blick auf die wildlebenden Camargue-Pferde erhaschen zu können und: Ich wurde nicht enttäuscht 🙂 Plötzlich tauchten am gegenüberliegenden Flußufer tatsächlich drei von ihnen auf: Ein Hengst mit zwei Stuten – wunderschön!!! An dem Tag entschieden wir uns nach vielem hin und her auch dagegen den Umweg über Avignon zu fahren. Wir wären erst abends dort angekommen und es war Regen und Gewitter vorhergesagt. Sehr schade. Somit hieß unser Ziel dann Saint-Rémy-de-Provence, ein hübsches Städtchen in der Provence in dem u.a. Nostradamus lebte und auch Vincent van Gogh psychologisch betreut wurde 😀

Der Regen kam dann nachts auch hierhin und wir befürchteten schon, dass wir an dem Tag gar nicht groß vorwärts kommen würden. Aber dem war dann ja nicht so. Allerdings nahmen wir den ein oder anderen Regenguss mit und irgendwann waren wir nass bis auf die Haut. Für ein wenig Regen hatten wir ja Klamotten dabei, aber nicht für sowas… Naja, wir sind da ja einiges gewohnt, aber wenn das Wasser in den Schuhen steht, ist’s eklig :-/ Somit sahen wir gestern vor allen Dingen zu möglichst weit in Richtung Verdon zu kommen. Das gelang auch sehr gut, denn der Großteil der Strecke führte auf einem bestens ausgebauten Euro-Velo-Radweg entlang, nämlich einer alten Bahnstrecke. Immer geradeaus bei angenehm geringfügiger Steigung auf knapp 500 m. Kurz hinter Saint-Maime war dann auch dieser Tag für uns vorbei.

Heute ging es ins große und beeindruckende Naturschutzgebiet Verdon. In der Ferne sahen wir mehrere vmtl. ca. 2000-3000er Berge und fuhren selbst an vielen Lavendelfeldern vorbei. Wenn der Wind günstig stand duftete es herrlich! Das war ebenfalls etwas worauf ich mich im Vorfeld gefreut habe. Es ging dabei aber auch ordentlich die Berge hoch und runter. Den höchsten Punkt erreichten wir bei ca. 830 m. Einen tollen Ausblick konnten wir von einer Plattform aus auf den See „Lac de Sainte-Croix“ genießen, an dessen nordöstlichen Ende wir jetzt im Zelt liegen… 🙂

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Am Canal du Midi

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Die sich kreuzenden Kanäle

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Flamingos 🙂

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Die Camargue-Pferde 🙂

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Auf dem Weg zum Rhône-Tal

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Hier wurd's nass...

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Kurzer Abstecher nach Deutschland 😉

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Lavendelfelder

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Am "Le Lac de Sainte-Croix"

3 Nachrichten zu “Pelikane, Flamingos und Wildpferde”

  1. Claudi schreibt am:
    18. Juni 2016 um 08:28

    Ach, das klingt wirklich toll! Besonders das Gebiet um Verdon ist unheimlich schön mit den Lavelfeldern und den Bergen! Hier hat es in der letzten Woche auch genug geregnet, so dass es jetzt wirklich wieder schön werden kann! Weiterhin viel Spaß bei Euren Abenteuern, freue mich schon auf den nächsten Beitrag! Liebe Grüße aus der Hauptstadt!

  2. Uschi schreibt am:
    19. Juni 2016 um 17:00

    Wie es aussieht, habt Ihr Euch eine schöne Strecke ausgesucht. Die Bilder sehen toll aus, na ja bis auf das Regenbild. War es denn beim Regen wenigstens schön warm?
    Wir wünschen Euch noch ein paar tolle Tage und gute Fahrt weiterhin.

  3. Marina schreibt am:
    20. Juni 2016 um 06:29

    Hallo, ihr beiden, hab mal auf der Karte nachgeschaut. Von Barcelona bis Cannes, wo ihr heute stoppen wollt, ist schon eine enorme Strecke. Herzlichen Glückwunsch dafür! Weiterhin gute Fahrt und für uns schöne Bilder.

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