Archiv für September 2017

Alles so ćevapčići hier

Sonntag, 24. September 2017

Der dritte Tag unserer Tour begann mit einem Kurzbesuch in Triest, einer wirklich sehr hübschen Stadt. Wir fuhren entlang einer breiten Strandpromenade Richtung Innenstadt, wobei man sich hier keine weißen Sandstrände vorstellen darf. Die Küste und Strände sind sehr felsig und steinig. Nach einem kurzen Schlenker durch die Innenstadt schlängelten wir uns durch den hügeligen Stadtrand in Richtung slowenische Grenze.

Hier auf dem Adria-Radweg wurde in den letzten Jahren viel Geld in den Ausbau des Radwegenetzes investiert, was sich wieder in sehr schönen Wegen und einer sehr guten Beschilderung zeigte. Der Weg verlief von der slowenischen Grenze an auf einer alten Bahnlinie entlang, was uns immer mit die liebsten sind: Sie sind super geteert und haben eine angenehme Steigung. Wir verließen den Adria-Radweg wenige Kilometer hinter der slowenischen Grenze, da wir nicht mehr diesem Radweg entlang der Küste bis nach Brestova folgen, sondern die istrische Halbinsel oberhalb überqueren wollten.

Auf den vergleichsweise wenigen Kilometern, die wir durch Slowenien fuhren, wurden wir doch positiv überrascht. Die Häuser waren alle in einem sehr guten Zustand und auch insgesamt war alles sehr sauber und gepflegt. Wir kommen sicher nochmal für einen längeren Urlaub zurück.

Aufgrund des Höhenprofils zu unserem GPS-Track wussten wir, dass uns mehrere heftige Anstiege bevorstanden, aber dass sie teilweise so steil würden, haben wir nicht erwartet. Häufig half nur noch schieben. Dass das nicht unbedingt leichter ist als gaaaanz laaangsam hochzufahren, weiß sicher der ein oder andere hier 😉 Wir waren echt k.o. Den höchsten Punkt erreichten wir allerdings fahrend in der Nähe der slovenisch-kroatischen Grenze auf knapp 560 m 🙂

Schon von weitem sahen wir hier auf den umliegenden Feldern Stacheldraht liegen, der, je näher wir dem Grenzübergang kamen, einem Zaun mit Stacheldraht darüber wich. Hier wurden wir dann sogar kontrolliert – zuerst vom slovenischen Polizist und 3 m weiter hinter der zweiten Schranke nochmal von einer kroatischen Polizistin 😉 Wir waren sehr überrascht hier überhaupt kontrolliert zu werden und noch befremdlicher war die starke Absicherung der Grenze.

Am gestrigen Tag wollten wir dann mit der Fähre auf die Insel Cres übersetzen. Bis dahin mussten aber nochmal bis zu 400 m hohe Berge überfahren werden. Ist nicht immer motivierend den Strecken- und Höhenverlauf im Vornherein zu kennen 😉 Aber zumindest auch diesen Teil der Strecke, es waren immerhin noch 50 km bis zum Fähranleger, legten wir auf dem Sattel statt laufend daneben zurück 😀 Und: Man wird immer wieder mit tollen Ausblicken belohnt! Aus etwa 250 m Höhe warfen wir einen ersten Blick auf die Insel Cres.

Die Fährüberfahrt dahin dauerte ca. 20 Minuten und nutzen wir zur Erholung. Wir wurden auch von Autofahrern angesprochen, die uns auf dem Weg zur Fähre überholt hatten und uns ihre Anerkennung ausdrückten, wenn sie hörten, wo und wann wir gestartet waren und was wir noch vor hatten 🙂

Auf Cres angekommen ging es gleich wieder nach oben. Von 0 auf etwa 450 m mussten wir rauf. Für etwa 15 km benötigten wir inkl. kurzem Zwischenstop gute 2 Stunden. Es ging mit 6-8 km/h die Küste hinauf. Am höchsten Punkt auf dieser Insel gab es einen fantastischen Ausblick: auf Istrien, Cres, Krk, und das kroatische Festland. Atemberaubend! Leider war es ein wenig diesig, uns verfolgte bereits eine Schlechtwetterfront, aber ich hoffe, ihr könnt euch aufgrund der Bilder dennoch einen Eindruck verschaffen 🙂 Die sich anschließende Abfahrt über etwa 15 km war ebenfalls ganz toll – wie schnell man doch auch reisen kann 😀

Den Tag heute verbringen wir in Cres auf dem Campingplatz, den wir gestern bereits angesteuert hatten. Regen und ein heftiges Gewitter zogen bis vorhin über uns hinweg. Jetzt klart es wieder auf. Morgen geht es zum südlichen Ende dieser Insel und anschließend mit der Fähre nach Zadar.

Grenze von Italien zu Slowenien

Grenze von Italien zu Slowenien

Alte Stadt Boljun mit Festung

Alte Stadt Boljun mit Festung

Boljun

Boljun

Erster Blick auf Cres

Erster Blick auf Cres

Am höchsten Punkt auf Cres

Am höchsten Punkt auf Cres

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Ausblick vom Zelt mit Hund :)

Ausblick vom Zelt mit Hund 🙂

Innenstadt von Cres

Innenstadt von Cres

Warten auf das Gewitter

Warten auf das Gewitter

Auf der Suche nach dem Spaghetti-Monster

Donnerstag, 21. September 2017

Recht spät hat es uns dieses Jahr auf die Räder und unsere große (Sommer-)Tour verschlagen. Wir sind, wie im letzten Jahr, wieder am Mittelmeer unterwegs. Unser Weg soll uns von Venedig aus durch Italien führen, dann ein kurzes Stück durch Slowenien und anschließend  entlang der kroatischen Adria-Küste bis Split. Von dort möchten wir mit der Fähre zurück nach Ancona in Italien übersetzen. Dort angekommen entscheiden wir, ob wir den Weg zurück nach Venedig mit dem Zug oder dem Rad oder teils so und so zurücklegen. Nun aber von Anfang an 🙂

Geplant hatten wir die Anreise nach Venedig von Sonntag bis Montag mit einem Zwischenstop bei einer lieben Freundin in Leipzig. Bis Montag Mittag lief auch soweit alles fein bis kurz hinter Regensburg. Da meinte das Auto, es müsse doch mal noch eben schnell in die Werkstatt. Das Ende vom Lied waren 2 neue Stoßdämpfer inkl. Aufhängung und 3 Stunden Aufenthalt. Somit verabschiedeten wir uns von dem Vorhaben, noch am Abend in Venedig zu sein und legten eine Übernachtung in Trento ein. Das war aber auch nicht weiter dramatisch, denn der Wetterbericht für Venedig am Dienstag sagte eh nur Regen voraus und somit verbrachten wir die Zeit lieber im ahrenden Auto 😉

Irgendwann aber kamen wir ja an und mussten raus. Es ging, wie damals vor 6 Jahren, mit dem Rad über die Brücke nach Venedig rein. Zu unserer Überraschung wurde der halbe Meter Platz zwischen Leitplanke und Brückenmauer mittlerweile durch einen tollen breiten Weg ersetzt, der sich teilweise neben und an der Brücke befestigt befindet. Es folgten zwei Fährfahrten bis zum Anleger Punta Sabbioni.

Aber schon nach etwa 15 km mussten wir uns letztlich völlig durchnässt dem Regen geschlagen geben und bogen auf einen Campingplatz ein. Die gute Dame am Tresen staunte nicht schlecht, als wir statt des Autos zwei Räder als Fortbewegungsmittel angaben. Sie hatte so viel Mitleid mit uns, dass sie und einen Wohnwagen zur Übernachtung anbot, der sonst nur für mehrere Tage gemietet werden kann, worüber wir und sehr freuten. Wir wären sonst weggeschwommen…

Seit gestern aber scheint hier wieder herrlich die Sonne und wir sind schon gut vorangekommen. Zwei Touren von knapp über 80 km haben uns bis kurz vor Triest und die slowenische Grenze gebracht. Die sehr ebene Gegend hierher ist häufig von vielen Lagunen und Flüssen durchkämmt. Es gibt viele Wasservögel zu beobachten 🙂 Die Radwege selbst sind meist sehr gut ausgebaut und führen einen, wenn möglich, weg von den großen Straßen und sind sehr abwechslungsreich. Sogar einen „Paulsdamm“ gibt es hier 😉

Eurovelo 8 kurz hinter Punta Sabbioni

Eurovelo 8 kurz hinter Punta Sabbioni

Eurovelo 8

Eurovelo 8

Unser Weg führte auch an einer alten Römerstraße vorbei

Unser Weg führte auch an einer alten Römerstraße vorbei

Auf dem Eurovelo 8 kurz vor Grado

Auf dem Eurovelo 8 kurz vor Grado

Auf dem "Paulsdamm" ;)

Auf dem „Paulsdamm“ 😉